Ostern im August!

Gottesdienst unter Infektionsschutzauflagen

Also er hat stattgefunden. Drinnen. Wir waren nicht viele, unter zwanzig, warum auch immer nur so wenige. Vielleicht haben wir nicht genug Werbung gemacht.

Die Stühle sind zu drei konzentrischen Kreisen aufgestellt, der Tisch in der Mitte, ein Zugang von Norden und ein Durchgang nach Süden, wo auch der Ständer mit Frank Schultes IPad steht. Jeder vierte Stuhl darf besetzt werden, aus dem gleichen Haushalt kommend kann man auch nebeneinander sitzen, die drei Stühle dazwischen haben ein Papierschild am Rücken. Es sieht so ein wenig komisch aus, so im Raum verteilt zu sein. Nähe ist auch wichtig. Ansonsten läuft alles am Anfang etwas langsamer, weil man sich mit Name und Kontaktdaten eintragen muss und auf dem Weg zum Sitzplatz die Abstandsregeln erklärt bekommt. Beim Bewegen im Haus ist Maske zu tragen, am Platz selbst nicht mehr.

Gesangsverbot

Der Gottesdienst selbst läuft normal, manches ist etwas eingerostet. Der Pfarrer macht Späße mit der Zuordnung zur Lesegruppe nach Stimmlage (Alt, Tenor, …) und gewohnte Verwirrung macht sich breit. Der große Stopper ist das Gesangsverbot, auch inklusive Sprechgesang in der Liturgie. Da fällt es mir doch schwer, bei 663 „Herr deine Liebe ist wie Gras und Ufer …“ stumm zu bleiben und nur den Text zu lesen. Vielleicht sollten wir den gemeinsamen Sprechvortrag üben. Hört sich das gut an? Danach ist schnell Schluss. Die Kollekte wird zusammen am Ausgang gesammelt und dann geteilt. Kein Kirchcafe. Eine Kerze hätte man anzünden können, aber wollte irgendwie niemand, zumindest habe ich nichts gesehen.

Was bleibt? Bei mir das Gefühl, dass der Gottesdienst stattfindet, aber irgendwie etwas wichtiges fehlt.

Ostern?

Ja genau. Wir haben die Osterkerze für 2020 entzündet. Weil Ostern ist ja durch die Panik im März ausgefallen. Auch irgendwie ein Symbol. Das Licht der Auferstehung konnte nicht in die Welt kommen, weil … alle Menschen Angst vor dem Tod hatten. Hmm, ich höre jetzt lieber auf.