Fluechtlinge Wolfgang Noack

Kein Raum in der Herberge

Ein kleiner Schnipsel der Weihnachtsgeschichte ist ganz aktuell: „denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge“. In den meisten Krippenspielen am heiligen Abend wird dieser Schnipsel schön dargestellt, mit einem Wirt, mit Schürze und Kochlöffel, der Josef und Maria wegschickt, und die Geburt findet dann im Stall statt.

Engel (epd Foto)

Vertraut, aber auch ein bisschen verstörend, wie aktuell diese Geschichte auch in diesem Jahr ist die sogenannte „Flüchtlings-Krise“ füllt die Zeitungen und Nachrichtensendungen, dabei könnte dieser kurze Satz auch wieder fallen, in neuem Gewand vielleicht: das Boot ist voll oder es ist kein adäquater Wohnraum für so viele Menschen vorhanden!
Jede Menge Diskussionen führen wir alle im Augenblick über dieses Thema. Es sind zuviel Flüchtlinge, das kann keiner bezahlen, sagen die einen! Wir schaffen das schon, wir sind ja reich sagen die anderen. Der Ton wird rauher, Flüchtlingsheime werden angezündet, damit Fremde ja keinen Raum finden. Auf der anderen Seite besorgte Bürger, die etwas tun wollen, die eine Willkommenskultur leben, die beispiellos ist. Aber, und dieses aber ist für uns wichtig, es ist der Anfang eines Weges, nicht schon die Lösung!

Es ist einfach freundlich und offen zu sein, wenn es nichts kostet. Über den Punkt sind wir jetzt hinaus. Freundlicher Applaus, nette Worte und Offenheit waren der Auftakt für einen auch manchmal mühevollen Weg! Jetzt beginnt die Zeit in der wir leben dürfen, was uns wichtig ist. In der wir gestalten dürfen und müssen, wie wir uns unsere Gesellschaft vorstellen.
Weihnachten beginnt mit der Geburt, aber so wie jede Geburt der Auftakt zum Leben ist, ist es auch mit Weihnachten. Jetzt geht es los! Deshalb gibt es vielleicht noch einen zweiten Satz der Weihnachtsgeschichte, der ganz aktuell ist! „Fürchtet Euch nicht!“ sagt der Weihnachtsengel, nicht die Kanzlerin!

Eine gesegnete Adventszeit, frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünscht Frank Schulte.

Bildcredit: Flüchtlinge: Wolfgang Noack, Engel: epd-foto